Die Alpina Extreme Regulator Automatic vereint zwei scheinbar ungleiche Welten: die moderne Sportuhr und den traditionellen Regulator. Zu einem wettbewerbsfähigen Preis ist dieses Genfer Produkt mit einem faszinierenden Zifferblatt ausgestattet, das mit einigen exquisiten Details angereichert ist. Es verfügt auch über ein interessantes Gehäuse, das mit einer Reihe von Veredelungen verziert ist.
Bild: © Andrea Dal Sogli
REGULATOR-UHREN – DAS 18. JAHRHUNDERT
Regulator-Uhren stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert und haben ihren Ursprung vermutlich in England. Es handelte sich um hochpräzise Instrumente, die als Referenz beim Einstellen anderer replica uhren nach der Herstellung, Reparatur oder Wartung verwendet wurden. In der Regel galten die Minuten als die wichtigste Anzeige auf einer Regulatoruhr, weshalb sie mit einem dominanten Zeiger angezeigt wurden. Die Stunden und Sekunden wurden als weniger wichtig angesehen und spielten daher eine untergeordnete Rolle.
Immer mehr Uhrenliebhaber fühlen sich heute vom ästhetischen Charme der Regulatoruhren angezogen. Die meisten auf dem Markt erhältlichen Regulateure sind klassisch gestaltet, doch vor einigen Monaten hat Alpina ein Modell vorgestellt, das eindeutig sportlich und modern ist.
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ALPINA EXTREME-REGLER
Die Alpina Extreme Regulator Automatic ist in einem Edelstahlgehäuse mit den Maßen 41 x 42,5 mm untergebracht und lässt sich am besten als modern beschreiben. Wie es sich gehört, nimmt der Minutenzeiger die größte Bedeutung ein und dominiert das Zifferblattbild. Er ist in traditioneller Lanzettform gehalten, allerdings mit einer abgeschnittenen Spitze und mit Leuchtmasse versehen. Letzteres ist ungewöhnlich für einen Regulator und entspricht eher einer Sportuhr. Der neoterische Charakter des Modells wird durch die applizierten silberfarbenen Indexe, die ebenfalls großzügig mit Leuchtmasse versehen sind, noch unterstrichen.
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Interessanterweise hat sich Alpina entschieden, dieses Modell mit einem radikalen dunkelgrauen Zifferblatt auszustatten, das mit einem “Dreiecksmuster” belebt ist. Einmal mehr ist es unmissverständlich modern und sportlich. Eine blaue, geschlängelte kleine Sekundenanzeige befindet sich bei 6 Uhr, während ein ähnliches, jedoch größeres Zifferblatt bei 10 Uhr die Stunden anzeigt. Beide Hilfszifferblätter sind mit lanzettförmigen Zeigern ausgestattet, deren Spitzen ebenfalls abgeschnitten sind, was für ein einheitliches Design sorgt.
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Ein blauer Flansch umgibt das Zifferblatt und ist mit einer Minuterie versehen, die das Ablesen erleichtert. Alpina hat sich bei diesem Zifferblatt offensichtlich viele Gedanken gemacht, insbesondere dort, wo die Stundenanzeige den Flansch überlappt. Auch wenn einige Kommentatoren davon sprechen, dass das Hilfszifferblatt in diesem Bereich des Zifferblatts “die Spur frisst”, bietet das Design mehr Platz für die Stundenanzeige, was die Ablesbarkeit erleichtert. Darüber hinaus hat die Schweizer Marke das Zifferblatt mit verschiedenen Texturen versehen und blaue und graue Kontrasttöne in unmittelbarer Nähe zueinander platziert, was zum Gesamtcharme des Modells beiträgt.
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EIN HOHES QUALITÄTS-PREIS-VERHÄLTNIS
Mit einem Preis von £1895 bietet die Extreme Regulator Automatic ein beeindruckendes Qualitäts-Preis-Verhältnis. Das dreiteilige Gehäuse ist eine faszinierende Melange aus Formen ohne Anzeichen von Sparsamkeit. Es verfügt über eine runde Lünette, die auf einer Gehäusemitte sitzt, die aus einem Quadrat mit gewölbten Seiten besteht. Alpina hat das Gehäuse mit einer auffälligen Mischung aus kreisförmig gebürsteten, gerade gebürsteten und hochglanzpolierten Oberflächen versehen.
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Sechs glänzende Schrauben im Alpina-Design befestigen die Lünette am Gehäuse. Die Krone sitzt zwischen zwei Schutzschultern und ist mit einem blau gefärbten Griff versehen, der zum Erscheinungsbild des dazugehörigen Kautschukarmbands passt. Ein weiterer Abschnitt aus gebogenem Stahl ragt zwischen 8 und 10 Uhr aus dem Gehäuse heraus und dient als Gegengewicht zum bereits erwähnten Kronenschutz.
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DAS AUTOMATISCHE KALIBER AL-650
Ein durchsichtiger Gehäuseboden gibt den Blick auf das Kaliber AL-650 mit Automatikaufzug frei. Dieses Werk basiert auf dem Sellita SW 461-1. Alpina hat sich bei der Wahl des Werklieferanten sehr geschickt angestellt, da Sellita einige sehr beeindruckende Produkte herstellt, vor allem wenn man den egalitären Ansatz bei der Preisgestaltung berücksichtigt.
Das Uhrwerk verfügt über einige gebläute Schrauben und einen personalisierten Rotor, der auf einem kugelgelagerten Laufwerk schwingt. Ich hätte gerne Côtes de Genève-Motive auf der Brücke des Automatikwerks und vielleicht etwas Perlage auf der Hauptplatine gesehen, aber angesichts des bescheidenen Preises dieser Uhr ist das wahrscheinlich unrealistisch. Die Unruh hat eine Frequenz von 28.800 Umdrehungen pro Minute (4 Hz) und das Uhrwerk enthält 31 Steine. Alpina gibt an, dass die Uhr eine Gangreserve von 38 Stunden hat.
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ABSCHLIESSENDE GEDANKE
Alpina hat zwei Uhrengattungen miteinander verschmolzen: die Sportuhr und den Regulator. Es ist eine kühne Idee, die sich als verhängnisvoll hätte erweisen können, aber die daraus resultierende Uhr sieht fabelhaft aus. Alles passt wunderbar zusammen, ohne einen Hauch von Dissonanz. Vor allem die Verbindung von blauen und grauen Farbtönen erweist sich als harmonische Einheit.
Dieser auf 888 Exemplare limitierte Alpina-Regulator ist mit einem Verkaufspreis von £1895 sehr preiswert, doch das Gehäuse ist in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich und würde auch auf einer doppelt so teuren Uhr nicht fehl am Platz wirken.
Die mit einem integrierten Armband ausgestattete Uhr sieht kleiner aus, als es ihr Datenblatt vermuten lässt, und passt zweifellos zu einer Vielzahl von Handgelenken. Außerdem scheint das Gehäuse kleinere Stöße abzufedern und ist bis zu 200 m wasserdicht – Eigenschaften, die es ideal für aktive Menschen machen.
Ich vermute, dass dies nicht der letzte Alpina-Regulator sein wird, der aus dem Genfer Atelier kommt. Ich hoffe, dass es noch weitere Versionen dieser ungewöhnlichen Interpretation eines historischen Uhreninstruments geben wird, und es würde mich nicht überraschen, wenn dies nicht zu einer Spezialität des Hauses werden würde.