Sechs mächtige technische Uhren, die keine Angst haben, sich völlig zu entblößen

Es ist normalerweise verpönt, sich auf unanständige Weise bloßzustellen, aber wenn es um Uhren geht, ist das eine andere Geschichte. Wir sind wirklich begeistert, die komplizierte Mechanik einer echten Haute Horlogerie-Uhr von der Zifferblattseite aus zu sehen, und nicht nur von der Rückseite einer Uhr. Ich persönlich liebe es immer, wenn es mehr zu sehen gibt als „nur“ ein Paar Zeiger über einem Zifferblatt. Die Freilegung des Innenlebens einer Uhr kann auf verschiedene Arten und aus mehreren Gründen erfolgen. Die für diese Folge unseres wöchentlichen Kaufratgebers ausgewählten Uhren haben alle eines gemeinsam: Sie tun dies, um ihre technischen Details so gut wie möglich preiszugeben! Von umgekehrten mechanischen Uhrwerken bis hin zu vollständig transparenten Gehäusen zeigen alle sechs Uhren ihre intimsten Details Mehr Info!

MORITZ GROSSMANN RÜCKSEITE GRÜN
Den Anfang machen wir mit der neuen Moritz Grossmann Backpage Green, einer Uhr, die ihr Uhrwerk buchstäblich auf den Kopf stellt. Die Backpage gehört zum ausdrucksstärkeren Ende von Grossmanns Haute-Horlogerie-Spektrum und erhält für diese Ausgabe zum 15-jährigen Jubiläum ein neues grünes „Zifferblatt“. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens des heutigen Moritz Grossmann präsentiert die Manufaktur das Uhrwerk in Roségold oder Platin, wobei der Großteil des Fahrwerks, des schlüssellosen Uhrwerks und der Hemmung auf der Zifferblattseite präsentiert werden. Details wie die handgravierten Verzierungen auf dem Unruhkloben sowie das Polieren oder Bürsten von Brücken und Rädern sind perfekt sichtbar. Beide sind auf nur 25 Stück limitiert und kosten 45.600 Euro in Roségold oder 52.000 Euro in Platin.

Kurze Fakten – 41 mm x 11,35 mm – Gehäuse aus Roségold oder Platin, poliert – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – Aufzugsmechanismus mit Drücker und Sekundenstopp – teilweise grünes Zifferblatt mit aufgesetzten Stundenindizes und aufgedruckten Ziffern und Markierungen – hitzegeglühte Zeiger in violettbrauner Farbton – Kaliber 107.0, Handaufzug – Manufaktur – umgekehrte Konstruktion – 18.000 Halbschwingungen pro Stunde – 42 Stunden Gangreserve – Haute Horlogerie-Veredelung von Hand aufgetragen – braunes oder schwarzes Alligatorlederarmband mit Dornschließe – limitiert auf jeweils 25 Stück – 45.600 EUR (Rotgold) – 52.000 EUR (Platin)

FERDINAND BERTHOUD CHRONOMÈTRE FB 3SPC
Ferdinand Berthoud war in den letzten Jahren eine echte Offenbarung und bringt einen einzigartigen Stil und ein einzigartiges Uhrmacherethos mit. Die Marke scheut sich nicht davor, ästhetische Grenzen zu überschreiten, hat aber auch technisch einige Tricks auf Lager. Eines davon ist das Chronomètre FB 3SPC, das mit einer außergewöhnlichen zylindrischen Spiralfeder ausgestattet ist! Das Gehäuse aus Weißgold gibt den Blick auf das zylindrische, schlagende Herz der Uhr durch ein Bullauge aus Saphirglas an der Seite frei, aber das Fehlen eines traditionellen Zifferblatts gibt auch den größten Teil des fabelhaften Uhrwerks frei. Es wurde ursprünglich letztes Jahr eingeführt, ist jetzt aber auch in dieser Ausführung in Weißgold und Schwarz erhältlich. Sie ist nicht begrenzt, die jährliche Produktionskapazität jedoch schon. Es kostet CHF 143.000.

Kurze Fakten – 42,30 mm x 9,13 mm – Gehäuse aus 18 Karat Weißgold – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas, mit Bullauge im Gehäuseband – 30 m wasserdicht – innerer Minutenring und kleine Sekunde in Schwarz – durchbrochene Zeiger aus Gold – Gangreserveanzeige – Kaliber FB -SPC, hausintern – Handaufzug – COSC-zertifizierter Chronometer – 230 Komponenten – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 72 Stunden Gangreserve – zylindrische Spiralfeder – Sekundenstoppmechanismus – Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Gangreserve – Alligatorlederarmband mit goldener Dornschließe – nicht limitiert – CHF 143.000

ARMIN STROM ONE WOCHE ERSTE AUSGABE
Die Armin Strom One Week First Edition ändert ihren Kurs auf etwas Sportlicheres und ist eine völlig andere Art von Uhr. Auch wenn ihr grundsätzlich ein traditionelles Zifferblatt fehlt, lässt sich die Zeit dank der großen Zeiger und dem Außenring mit Minutenskala und Stundenindizes dennoch ganz einfach ablesen. Das Schöne ist jedoch der hauseigene „Motor“ mit seinem Doppellaufsystem, das eine Gangreserve von 7 Tagen (daher „Eine Woche“) ermöglicht. Das Aufziehen dieser Uhr ist ein Genuss, da man sehen kann, wie sich dabei beide Federhäuser drehen, sowie die dezente Gangreserveanzeige, die über ein konisches Zahnrad verbunden ist. Das Uhrwerk ist speziell für die First Edition in Hellblau gehalten. Sie wird an einem integrierten Edelstahlarmband getragen und ist auf 25 Exemplare limitiert, die jeweils 37.000 Euro kosten.

Kurze Fakten – 41 mm x 10,60 mm – Edelstahlgehäuse, gebürstet und poliert – Vorder- und Rückseite aus Saphirglas – 100 m wasserdicht – schwarzer Minutenring und kleines Sekundenzifferblatt – facettierte Zeiger mit Super-LumiNova – Kaliber ARM21, hauseigenes – Handbuch Aufzug – 194 Komponenten – 25.200 Halbschwingungen pro Stunde – 7 Tage Gangreserve (168 Stunden) – blau mattierte Hauptplatine – freiliegende Federhäuser unter Fingerbrücken aufgehängt – integriertes Edelstahlarmband mit Faltschließe – limitierte Auflage von 25 Stück – 37.000 EUR

GREUBEL FORSEY TOURBILLON-KARDAN
Es gibt kein Gerede um den heißen Brei; Greubel Forsey ist führend, wenn es um die technische Uhrmacherei und die Veredelung der Haute Horlogerie geht. Die neueste Tourbillon Cardan verfügt über ein poliertes und geradliniges Titangehäuse mit einem unglaublichen Uhrwerk im Inneren. Das mehrstufige Goldzifferblatt und die Stahlzeiger spielen fast die zweite Geige gegenüber dem patentierten, um 30° geneigten Cardan-Tourbillon. Dieser minimiert Positionsschwankungen dank seines 30°-Winkels, der hohen Geschwindigkeiten des Tourbillons sowie innovativer Montageringe. Ausgestattet mit einem handgenähten Armband aus tierfreiem Material ist es auf nur 11 Stück pro Jahr und einen 5-Jahres-Produktionszyklus limitiert und kostet satte CHF 470.000. Alle technischen Details finden Sie hier.

Kurze Fakten – 45,5 mm x 18,15 mm – Titangehäuse, gekörnt und poliert – kastenförmiges Saphirglas vorne und hinten – 30 m wasserdicht – mehrstufiges goldenes Zifferblatt – Zeiger und Indizes aus Stahl mit Super-LumiNova – Handaufzugswerk mit patentiertes Cardan-Tourbillon – 389 Teile – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 80 Stunden chronometrische Gangreserve – geneigte mehrachsige Tourbillonhemmung – handgenähtes Armband aus tierfreiem Material mit Faltschließe aus Titan – limitiert auf 11 Stück pro Jahr und eine 5-jährige Produktionslaufzeit – 470.000 Franken

ARTYA CURVY REINHEITSSAPHIR
Das Artya Curvy Purity Sapphire ist ein Tourbillon der anderen Art, aber dennoch ein Tourbillon, das im wahrsten Sinne des Wortes alles offenbart. Das tonneauförmige Vollsaphirgehäuse lässt keine Wünsche offen und ermöglicht einen 360°-Blick auf das Uhrwerk im Inneren. Es wurde von Artya in Zusammenarbeit mit Télòs SA im eigenen Haus konzipiert, entwickelt und hergestellt. Es verfügt über eine fliegende Tourbillonhemmung und zeigt die Zeit auf einem versetzten Zifferblatt an. Die Doppelfederhäuser gewährleisten eine Laufzeit von 72 Stunden, sobald sie durch die in der Mittagsposition positionierte Krone vollständig aufgezogen sind. Artya wird nur 13 Stück dieser vollständig transparenten Uhr herstellen, die alle mit einem Armband aus recyceltem Leder ausgestattet sind. Der Preis für dieses provokante Stück Haute Horlogerie beträgt 141.000 Euro.

Kurze Fakten – 38,5 mm x 43 mm – tonneauförmiges Saphirglasgehäuse – Krone bei Mittag – 30 m wasserdicht – symmetrisches skelettiertes Uhrwerk – versetzte Stunden- und Minutenanzeige – selbst konzipiertes, entwickeltes und hergestelltes Uhrwerk in Zusammenarbeit mit Télòs SA – Handbuch Aufzug – 28.800 Halbschwingungen pro Stunde – 72 Stunden Gangreserve mit doppeltem Federhaus – 17-mm-Hemmung mit fliegendem Tourbillon – Stunden, Minuten, Sekunden auf fliegendem Tourbillon – schwarzes Armband aus recyceltem Leder mit Dornschließe – limitiert auf 13 Stück – 141.000 EUR

GIRARD-PERREGAUX NEO KONSTANTE HEMMUNG
Als Girard-Perregaux erstmals seine Konstantkrafthemmung mit Knickblatt vorstellte, wurde die gesamte Uhrenwelt aufmerksam. Es war eine der interessantesten technischen Entwicklungen in der modernen Uhrmacherkunst und stellt eine der raffiniertesten Lösungen dar, um einer nachlassenden Antriebskraft vom Federhaus auf das Uhrwerk entgegenzuwirken. Jetzt, ein Jahrzehnt später, präsentiert GP die Neo Constant Escapement mit aktualisiertem Design und weiteren technologischen Fortschritten. Diese Verbesserungen ermöglichen eine noch höhere Effizienz der Hemmung, unter anderem mit einer garantierten Gangreserve von 7 Tagen. Das neu gestaltete Titangehäuse wird von einem Kautschukarmband mit Titan-Faltschließe getragen. Der Preis ist auf 105.000 Euro festgelegt.

Kurze Fakten – 45 mm x 14,80 mm – Gehäuse aus Titan der Güteklasse 5 – kastenförmiges Saphirglas – Gehäuseboden aus Saphirglas – 30 m wasserdicht – Minutenanzeige mit aufgesetzten Stundenindizes – skelettierte Stunden- und Minutenzeiger mit Super-LumiNova – zentraler Sekundenzeiger mit Blau Spitze – lineare Gangreserveanzeige – Kaliber GP09200-1153, Manufaktur – Handaufzug – COSC-zertifizierter Chronometer – 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 7 Tage Gangreserve – konstante Hemmung – schwarzes Kautschukarmband mit Titan-Dreifachfaltschließe – 105.000 EUR